Partizipation und Staatsbürgerschaft von Kindern im globalen Zeitalter: Empowerment, Scheinpartizipation oder diskriminierende Disziplinierung?
Schlagwörter:
Kinder, Partizipation, Staatsbürgerschaft, Identität, MachtAbstract
Dieser Artikel untersucht die Partizipation und die Staatsbürgerschaft von Kindern. Der Ausgangspunkt des Artikels ist die empirische Beobachtung eines Paradoxes: Auf der einen Seite gibt es ein grundlegend partizipatorisches Klima und wachsendes Engagement für das Empowerment von Kindern. Auf der anderen Seite erfahren manche Kinder Diskriminierung, Disziplinierung und Misstrauen. Die Analyse ist in drei Hauptpunkte untergliedert: 1) Partizipation entlang des Ansatzes der Partizipationsleiter von Hart und Bourdieus Theoretisierungen von Machtdynamiken; 2) Rechte, auf Basis von Marshalls dreigliedriger Rechtskonzeptionalisierung, die zivile Rechte, politische Rechte und soziale Rechte umfasst und ergänzt wird durch die Diskussion um das Recht auf Fürsorge (care) und kulturelle Rechte; und 3.) Identität, theoretisiert anhand von Delanty’s Konzeptionalisierung von Staatsbürgerschaft als Lernprozess.
Das Fazit des Artikels ist es, dass die Staatsbürgerschaft von Kindern und die Initiativen, die für die Ermöglichung ihres Wohlergehens und ihrer Partizipation mittels Sozialer Arbeit zuständig sind, zu oft zu Scheinpartizipation, wenn nicht sogar zu diskriminierender Disziplinierung und Exklusion anstelle von Empowerment tendieren. Dies ist bedingt durch politische, organisationsförmige und diskursive Machtverhältnisse.