Soziale Arbeit zwischen Unterdrückung und Emanzipation. Geschichten von Unbehagen und Inspiration in Europa.
Abstract
In diesem Beitrag bespricht die Autorin Forschung zur Rolle von SozialarbeiterInnen zu unterschiedlichen Zeitpunkten in der europäischen Geschichte. Solche Untersuchungen können SozialarbeiterInnen helfen, Wechselwirkungen zwischen ihrer Profession und gesellschaftlichen makro-historischen Entwicklungen zu verstehen.Die hier diskutierten Beispiele zeigen Positionierungen von SozialarbeiterInnen im Umgang mit von Armut betroffenen Menschen, der emanzipatorischen Bewegungen von Frauen und ethnischen Minderheiten auf, sowie ihre Rolle im Kolonialismus, im Bezug auf Migration und bei der Gestaltung von Sozialpolitik.Ebenso werden Haltungen, welche professionelle SozialarbeiterInnen in der europäischen Geschichte im Rahmen von Diktaturen, Verfolgungen oder Genozid eingenommen haben, anhand der Forschungsbeispiele diskutiert. Dieses historische Wissen kann anregend und unbequem sein, meist ist es beides. Abschließend wird resümiert, dass mit dem Aufzeigen dieser unterschiedlichen Aspekte der Geschichte Sozialer Arbeit eine anspruchsvolle und differenzierte Reflektion über die Frage ermöglicht wird, was es heißt, sich als professionelle SozialarbeiterIn in die Privatsphäre von hilfebedürftigen Klienten zu begeben.
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Rubrik
Special Issue: "European History of Social Work"