Das sexuelle Selbst und Soziale Arbeit und Sozialpolitik, oder: Warum Präventionsprogramme von “Teenagerschwangerschaften” das Ziel verfehlen

Autor/innen

Schlagwörter:

teenage pregnancy

Abstract

Dieser Artikel bezieht sich auf eine phänomenologische Studie nach Schütz, in der nicht-problematische Sexualität im mittleren Erwachsenenalter untersucht wurde. Die Ergebnisse dieser Studie werden vor dem Hintergrund von Sozialpolitik der Sexualität kritisch diskutiert. Die Studie fand erstens heraus, dass das sexuelle Selbst in der Spätmoderne durch soziale Interaktion konstituiert wird und zweitens, dass diese Interaktionen in variierenden sozialen Settings stattfinden, zum Beispiel durch Erwerbstätigkeit und Ausbildung. George Herbert Meads Theorie des Selbst dient als Bezugsrahmen, um zu verstehen, wie soziale Interaktionen das sexuelle Selbst hervorbringen. Diese Perspektive benötigt eine Neuorientierung des sexuellen Selbst als konstituiert durch alltäglichen sozialen Wandel. Sozialpolitische Strategien bezüglich Sexualität zielen mehrheitlich auf eine gesundheitlich-medizinische Konzeption des Selbst. Ich behaupte, dass um dem spätmodernen sexuellen Selbst zu begegnen, eine Neuorientierung in Richtung des Sozialen Priorität hat. Schließlich argumentiert dieser Artikel, dass wenn Politiker sich nicht mit sozialwissenschaftlicher Forschung beschäftigen, in der das spätmoderne Selbst theoretisch in interaktionistischer Tradition konzeptualisiert wird, die Programme es weiterhin nicht erreichen sinnvolle Interventionen zu leisten, die dem alltäglichen Erleben in der heutigen Zeit gerecht würden.