Knoten-, Wendepunkte und Wege in der biografischen Genese von Rechtsextremismus

Autor/innen

  • Thomas Gabriel , Zurich University of Applied Sciences , Университет прикладных наук Цюриха, школа социальной работы ,
  • Samuel Keller , Zurich University of Applied Sciences , Университет прикладных наук Цюриха, школа социальной работы ,

Schlagwörter:

Rechtsextremismus, Biografische Forschung, Wendepunkte, Fallanalysen, Care Leavers

Abstract

Dieser Artikel verhandelt die Hypothese, dass primäre Organisationsstrukturen der Familie und die unmittelbare soziale Umwelt eine entscheidende Rolle für die Erklärung der Genese rassistischer Haltungen und Handlungsdispositionen spielen. Prozesse des Aufwachsens und der Sozialisation sind immer als Produkte aktiver subjektiver Interaktionen zu verstehen und sind demnach im Kontext der Sozialarbeitsforschung als solche zu rekonstruieren. Im Zusammenhang der Forschung auf der dieser Artikel basiert war es von besonderem Interesse die Biografien junger Menschen zu untersuchen, indem biografische Knotenpunkte und relevante Wendepunkte auf ihren Wegen hin zum Rechtsextremismus analysiert wurden. Diese biografischen Knoten- und Wendepunkte werden als Zeitspannen betrachtet in denen Handlungsmächtigkeit und biografische Bedeutungszuschreibungen sichtbar werden und rekonstruiert werden können. Diese Methode wird von jüngsten Befunden untermauert, die übereinstimmend davor warnen, sich auf die Ergebnisse von Sozialisationsprozessen zu stützen und dabei zu vernachlässigen, dass die Aneignung sozialer Dispositionen ein hochgradig individueller Prozess ist. Um das Modell von Knoten- und Wendepunkte nachvollziehbar zu machen wird in der zweiten Hälfte des Artikels ein exemplarischer Fall eines jungen Mannes und seiner subjektiv relevanten Bedeutungen ein Rechtsextremist zu werden und zu sein.

Ausgabe

Rubrik

Special Issue: "Turning Points"